Die Erde retten, obwohl das Leben eigentlich “sinnlos” ist? Orientierung mit Christian Uhle.


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Das Leben ist objektiv betrachtet … sinnlos.

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Wir fliegen auf einem Gesteinsbrocken durch die Unendlichkeit. Ohne ein uns bekanntes Ziel, ohne klare Mission, ohne dass uns jemand ein Briefing gegeben hat.

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Viele Menschen haben sich schon zuvor mit dieser großen Frage beschäftigt, u.a. Albert Camus mit seiner Philosophie des Absurden (im Rahmen des Existenzialismus):

Bei Camus besteht die Absurdität darin, dass es keinen Sinn des Lebens gibt, obwohl der Mensch an einen Sinn glauben will.
https://de.wikipedia.org/wiki/Philosophie_des_Absurden

Wie Camus in Der Mythos des Sisyphos ausführt, widerspreche diese Vorstellung allerdings nicht notwendigerweise der Bejahung des Lebens und dem Glück des Menschen, das gerade in den nie endenden Anstrengungen gegen eine absurde Welt gefunden werden könne.
https://de.wikipedia.org/wiki/Sinn_des_Lebens

Der Psychotherapeut Irvin D. Yalom identifizierte vier Grundtatsachen des Lebens. Eine davon: „das Fehlen eines offensichtlichen Sinns oder einer Bedeutung des Lebens“.

„Meiner Meinung nach sind vier existentielle Grundtatsachen in der Psychotherapie besonders relevant: die Unausweichlichkeiten des Todes für jeden von uns und für die, die wir lieben; die Freiheit, unser Leben nach unserem Willen zu gestalten; unsere letztendliche Isolation und schließlich das Fehlen eines erkennbaren Lebenssinns. So grausam diese Grundtatsachen auch sein mögen, sie bergen den Keim von Weisheit und Erfüllung. Ich möchte anhand dieser zehn Geschichten aus der Psychotherapie zeigen, daß die Menschen ihr Leben verändern und sich weiterentwickeln können, wenn sie sich diesen existentiellen Wahrheiten stellen und sich deren Kraft zunutze machen.“

Irvin D. Yalom – Die Liebe und ihr Henker

Der Philosoph Christian Uhle (* 1988) hat nun ein ausführliches Buch zu diesem Thema geschrieben: „Wozu das alles? Eine philosophische Reise zum Sinn des Lebens“.

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Zugegebenerweise ist das Buch dicker Brocken, den ich zum vollen Verständnis noch ein zweites Mal lesen müsste. Die gute Nachricht aus diesem Buch: Es ist psychisch vollkommen gesund, sich die Frage(n) nach dem Sinn des Lebens zu stellen. Eine weitere Erkenntnis: Sinn ist nicht zwangsläufig auch Glück. Es gibt zudem nicht nur die eine Frage nach dem Sinn des Lebens.

Diese Sinn-Fragen stellen sich potenziell umso mehr, je stärker wir mit Bezug auf Klimakrise, Artensterben & Co Fragen stellen wie „Warum Wirtschaften, Arbeiten, Leben wir so, wir es aktuell tun?“.

Die Philosophie kann hier Wege aufzeigen.

Buch-Empfehlung: Christian Uhle – Wozu das alles? Eine philosophische Reise zum Sinn des Lebens (S. Fischer Verlage)

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